Dank einer Gabel wächst der Baum

Buurefasnächtler glänzen mit Einfallsreichtum beim Narrenbaum.

HASEL. So wie in früheren Zeiten die Dorfgemeinschaften mit ihren Maibäumen gegen umliegende Dörfer in Wettbewerb traten, so ist es heute auch mit den Narrenbäumen. Die Höhe des Baums wird allerorten mit Stolz verkündet. Auch wenn das Höhlendorf klein ist, so gleichen die Hasler dies mit Einfallsreichtum und Originalität aus.

Dass im vergangenen Jahr die Hasler – vermutlich erstmalig in der närrischen Geschichte – ihren Narrenbaum von den Frauen stellen ließen, ist noch lange nicht vergessen. In diesem Jahr übernahm wieder das männliche Geschlecht die Aufgabe, den Baum auszusuchen und aufzustellen. Mit Spannung erwarteten die Narren auf dem Dorfplatz ihren Narrenbaum. Als er dann mit leichter Verspätung anrollte, war die Verwunderung groß: Der Baum hatte nicht eine Spitze, sondern gleich vier. Aber die Baumsteller aus allen Hasler Fasnachtscliquen wussten die zahlreichen Gäste aufzuklären. Frühere Generationen, so erzählte Jasmin Schinzler, haben in Hasel einen "Narrenwald" angelegt in der weisen Voraussicht, dass aus gerade diesem Wald die Hasler jedes Jahr ihren Narrenbaum pflücken können. Und wie alle Geschichten, die die Hasler über ihr Dorf erzählen, ist auch dies die "reinste" Wahrheit.

In diesem Jahr nun wollten die Hasler Fasnachtscliquen einen neuen Rekord aufstellen. Was sind denn schon Narrenbäume mit 20 oder 30 Metern Höhe? Darüber kann ein Hasler nur lachen. Ganze 42 Meter und 75 Zentimeter misst der diesjährige Hasler Narrenbaum und ist vermutlich der Größte im ganzen Landkreis oder sogar im ganzen Land. Man muss "nur" die Länge der vier Spitzen zusammen zählen und schon erhält man die "Höhe des Baumes". Ob die Spitzen nun übereinander oder nebeneinander stehen, das macht für einen Hasler Narren keinen Unterschied.

Von diesen Erkenntnissen sichtlich angespornt, legten sich dann die Männer unter der bewährten Leitung von Baumstellmeister Rainer Geiger ins Zeug und wuchteten den Baum in die Höhe. In die Gabel mit den vier Zinken setzten sie dann eine Fasnachtspuppe, die fröhlich aus der Höhe ins Dorf grüßt und vermutlich sagen will: "Ätsch – ich bin doch der größte." Die Begeisterung über die Aktion ergriff auch Bürgermeister Kima, der in gereimter Rede den Baumstellern und allen Cliquen dankte, sie zum stattlichen Baum beglückwünschte und die HaBuFa für eröffnet erklärte.